Krebstherapie: Welche gängigen Therapieformen und Nebenwirkungen gibt es?
Um sich so gut wie möglich auf die jeweilige Krebstherapie einzustellen, ist es besonders wichtig, die möglichen dermatologischen Nebenwirkungen zu kennen.
Chemotherapie
Unter einer Chemotherapie versteht die Medizin eine Krebsbehandlung mit bestimmten Medikamenten, sogenannten Zytostatika („Zell-Hemmern“). Es existieren über 50 verschiedene Medikamente, die je nach Wirkstoffklasse die Krebszellen in unterschiedlichen Phasen des Zellzyklus angreifen.
Typische Zytostatikagruppen sind Alkylanzien, Antimetabolite, Anthrazykline, Taxane und Vincaalkaloide. Diese hemmen das Wachstum, die Teilung und damit auch die Vermehrung der Krebszellen. Das Tumorwachstum soll so gebremst oder sogar ganz gestoppt werden. Die meisten Chemotherapien wirken im ganzen Körper.
Daher sind nicht nur Krebszellen betroffen, auch gesunde Zellen können geschädigt werden. Dazu gehören die Haut- und Schleimhautzellen: Sie müssen sich aber ständig erneuern, um dem Körper als Hülle und Schutz vor allen schädlichen Einflüssen zu dienen. Die Folge von der Behandlung mit Zytostatika: Die Haut wird insgesamt empfindlicher, ganz besonders die Schleimhäute im Verdauungstrakt und im Intimbereich.
Typische Chemotherapie Nebenwirkungen:
- Haarausfall
- Lokale Xerosen (Trockenheit)
- Juckreiz und Hautirritationen
- Akneartige Erscheinungen und Haarwurzelentzündungen
- Rötungen
- Hyperpigmentierung
- Schleimhautentzündungen
- Nagelerkrankungen
- Hand-Fuß-Syndrom
Strahlentherapie
Eine Strahlentherapie beschreibt die Behandlung mit ionisierenden, radioaktiven Strahlen, durch die ein Tumor gezielt zerstört werden soll. Die Strahlentherapie ist in der Regel schmerzlos. Allerdings kann es zu starken Nebenwirkungen kommen, allen voran zu extremen Hautreizungen.
Typische Nebenwirkungen der Bestrahlung:
- Rötungen
- Lokale Xerosen (Trockenheit)
- Trockene Abschuppungen
- Nässende Schuppungen
- Nekrosen (absterbendes Hautgewebe)
- Hautatrophie (Hautverdünnung)
- Dyschromie (Hautverfärbungen)
Was Sie während der Strahlentherapie beachten sollten:
- Hautpflege während der Krebstherapie: Waschen oder duschen Sie sich täglich kurz mit lauwarmem Wasser. Dabei sollten eventuelle Einzeichnungen ausgespart werden.
- Vermeiden Sie Kratzen, Bürsten oder Trockenreiben der bestrahlten Haut.
- Tragen Sie möglichst wenig Schmuck sowie keine Reißverschlüsse oder Knöpfe direkt auf dem bestrahlten Gebiet, um physische Reizungen zu vermeiden.
- Verwenden Sie keine Pflaster oder Ähnliches auf der bestrahlten Haut.
- Vermeiden Sie starke Kälte- oder Wärmeeinwirkung, wie etwa durch Saunabesuche, Solarium oder direkte Sonneneinstrahlung.
Unser Tipp: Tragen Sie lockere, gut sitzende, nicht scheuernde Kleidung, um Hautreizungen zu vermeiden.