Neurodermitis, Schuppenflechte oder seborrhoisches Ekzem auf der Kopfhaut?
Es gibt weitere Hauterkrankungen, die sich auf der Kopfhaut zeigen können und deren Symptome denen der Neurodermitis ähneln, so z. B. die Schuppenflechte (Psoriasis) und das seborrhoische Ekzem. Alle drei Erkrankungen zeichnen sich durch gerötete, schuppige Hautveränderungen aus, sind chronisch und können die Kopfhaut aber auch andere Hautbereiche betreffen. Ziehen Sie einen Arzt zu Rate, um eine eindeutige Diagnose stellen zu lassen und die passende Behandlung zu finden.
Seborrhoisches Ekzem: rote Flecken und haftende, fettige Schuppen auf der Kopfhaut, die nur selten jucken. Die Ursachen des seborrhoischen Ekzems sind häufig eine übermäßige Talgsekretion (Seborrhoe) sowie ein verstärktes Auftreten des Hefepilzes Malassezia. Da das seborrhoische Ekzem wenig juckt und das vermehrte Vorkommen der Malassezia-Pilze leicht von einem Arzt nachgewiesen werden kann, ist die Unterscheidung zur Neurodermitis recht einfach. Behandlung: Wirk-Shampoos gegen den Hefepilz und eventuell zusätzlich kortisonhaltige Cremes.
Schuppenflechte: rötliche und schuppige Plaques auf der Kopfhaut, die stark jucken. Wie die Neurodermitis ist auch die Psoriasis genetischen Ursprungs. Der Ausbruch der Erkrankung wird ebenfalls durch Trigger ausgelöst, die eine Autoimmunreaktion hervorrufen. Während sich Neurodermitis jedoch oft schon bei Babys oder sehr jungen Kindern zeigt, entwickelt sich die Schuppenflechte in der Regel erst im jugendlichen Alter. Weiterhin zeigen sich die Plaques der Schuppenflechte oft in einer silbrigen Ausprägung, während die Neurodermitis-Ekzeme fast ausschließlich rötlich entzündet auftreten. Behandlung der Schuppenflechte: Hautpflege mit rückfettenden Pflegeprodukten und eventuell zusätzlich kortisonhaltige Cremes oder gar eine systemische Therapie.
Kann Neurodermitis auf der Kopfhaut Haarausfall verursachen?
Im Zusammenhang mit Neurodermitis kann kreisrunder Haarausfall auftreten. Alopecia areata, so der medizinische Begriff, zählt möglicherweise zu den Autoimmunerkrankungen. Für diese Form wird das atopische Ekzem und andere entzündliche Erkrankungen der Kopfhaut als Auslöser diskutiert. Der Haarausfall kann zu Glatzenbildung führen, aber auch eine spontane Rückbildung der Symptome ist möglich.
Was belastet bei Neurodermitis Kopfhaut und Nacken?
Die Haut am Kopf unterscheidet sich von der am Rest des Körpers: Sie ist dicker und verfügt über eine große Anzahl an Schweiß- und Talgdrüsen, Haarfollikeln und Haaren. Viele Menschen verwenden täglich viel Zeit und viele Produkte, um ihre Haare zu kämmen, zu bürsten und zu stylen. Für die empfindliche Neurodermitis-Haut kann die falsche Pflege Stress bedeuten, Symptome verstärken oder einen neuen Schub bei Betroffenen auslösen.
Ungünstig sind:
- zu heißes Wasser bei der Haarwäsche
- besser: lauwarme Temperaturen
- zu häufige Haarwäsche
- besser: nur etwa alle zwei bis drei Tage Kontakt mit Wasser
- Shampoo mit reizenden Duft- und Zusatzstoffen
- besser: In Ruhephasen pH-neutrales Pflege-Shampoo ohne Duftstoffe, während eines Schubs ein Behandlungs-Shampoo verwenden und nach dem Einwirken gründlich ausspülen.
- Hitze durch Föhn oder Lockenstab
- besser: Haare lufttrocknen lassen
- Leave-in- oder Styling-Produkte wie Haargel
- besser: Haarkuren bei Bedarf nur in den Längen, nicht in Kopfhautnähe anwenden
- Haartönungen und -färbungen (auch pflanzenbasierte)
- besser: Strähnen vom Friseur, die mit Abstand zur empfindlichen Kopfhaut angesetzt werden. Sie können ebenso graue Haare kaschieren und die Farbe variieren
- Kratzen
- besser: den destruktiven Einsatz der Fingernägel durch Klopfen ersetzen – so fügen Sie Ihrer Haut keinen Schaden zu. Viren und Bakterien können nicht so leicht eindringen
Tipp: Betrifft die atopische Dermatitis auch den Nacken und nicht nur die Kopfhaut, verzichten Sie besser auf Rollkragenpullover: Vor allem Wolle kann die Haut reizen. Auch lange Haare verstärken durch einen Hitzestau die Probleme der Haut möglicherweise – vorbeugend hilft ein Pferdeschwanz.